Buchprojekt

“The real story tellers and artists are places”

(Wim Wenders)

E X P O S É

Magical places

 

“The real story tellers and artists are places”

(Wim Wenders)

 

Dass zu Geschichten auch Orte gehören, wie der Regisseur Wim Wenders betont, scheint eigentlich selbstverständlich. Nicht nur das Kino beweist immer wieder, dass eine story erst durch durch eine Stadt, eine Straße, eine Wohnung und deren Eigenschaften und Atmosphären konkret und damit vorstell- und erlebbar wird- Aber gilt nicht ganz allgemein, dass die wichtigen Momente und Phasen unseres Lebens seit Kindheitstagen an Orte geknüpft sind.

Die Ortsfrage könnte sich sogar als die existenziell erweisen.

 

Wir, der Fotograf Thomas Neumann und der Journalist und Buchautor Frank Maier-Solgk, beide wohnhaft in Düsseldorf, arbeiten an einem Buch und einer Ausstellung zum Thema Filmschauplätze. Die Idee des Buches geht von der Überzeugung aus, dass unserer Vorstellungen von Städten auch von Filmen geprägt werden. Dies gilt besonders für Filme, in denen die Stadt quasi als Akteur mitspielt:  Der im Wien der Nachkriegszeit spielende Film „Der dritte Mann“ liegt zwar schon fast 75 Jahre zurück – das Bild einer dunklen, melancholischen Stadt mit opulenten Hauseingängen und langen Friedhofsalleen hat sich wenn auch in Variationen bis heute durchgehalten. Die Liste der Beispiele, in denen Städte die Rolle von Co-Akteuren spielen, ist lang: von Rene Clairs "Sous les toits de Paris" über die römischen Szenen von Fellinis "La dolce vita" und das Swinging London in Antonionis "Blow up" bis hin zu Woody Allens "Manhattan"-Porträt mit dem frühmorgendlichen Blick auf die Brooklyn Bridge oder in noch jüngerer Zeit Filmen wie „Lost in Translation“ (2003) oder  „Perfekte Tage“ (2024) von Wim Wenders, die aktuelle Facetten der japanischen Hauptstadt offenlegen. 

 

Das Buch besteht aus T. Neumanns aktuellen Fotografien wichtiger Filmschauplätze und den textlichen Porträts, welche Schauplatz und Film erläutern. Hinzu kommt jeweils ein Filmstill des Ortes. Die Gegenüberstellung der Filmschauplätze von Filmstills und die aktuellen Aufnahmen kann Diskussionen über Stadtentwicklungen eröffnen, über das, was bleibt, was sich verändert hat, auch über das Verhältnis von real und fiktiv. Es gilt jedoch, dass im Film keiner dieser Schaulätze zufällig gewählt wurde: sondern im Hinblick auf Aura/Wirkung, Bedeutung/Historie, etc. für die Handlung des Films bzw. seine Aussage besonders erhellend ist. Vielleicht sind es gar Orte von magischem Charakter. --- Vorgestellt werden ca. 25 für ihre jeweilige Epoche wichtigen Filmen vom Ende der 1940 Jahre bis 2024.  Zusätzlich wird es einen einleitenden filmhistorischen Aufsatz der Filmhistorikerin Dr. Frauke Tomczak geben.

 Fotos Filmschauplätze copyright: Thomas Neumann

 www.neumannthomas.com , https://www.instagram.com/studiothomasneumann/

Fotos: copyright Thomas Neumann